BAM Road – ein sehr langer 4×4 Track

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Pfeil rechts Streckenbeschreibung der BAM Road

6.6.-22.6.2013 

Nördlich und parallel zur Transsibirischen Eisenbahn (Transsib) verläuft die Baikal-Amur-Magistrale, die sogenannte BAM. In Taischet zweigt sie von der Transsib ab und verläuft bis nach Vanino am Pazifik. Diese Bahnlinie ist 4282km lang. Davon führt sie ca. 2000km über Dauerfrostboden und 600km auf Sumpfgelände. Unter anderem auch deshalb wurden knapp 3000 Brücken notwendig. So kann man sich vorstellen, dass dies sicher keine billige Angelegenheit war.

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Sie sollte eine Ausweichmöglichkeit zur streckenweise unmittelbar an der chinesischen Grenze verlaufenden Transsib bieten, als die Russen sich Mitte des 20. Jahrhunderts nicht so gut mit den Chinesen verstanden. Außerdem sollte sie  das Hinterland Sibiriens mit seinen Bodenschätzen und Wäldern erschließen.

Die Idee eine Trasse zu bauen gab es schon in den 30ern zu Stalins Zeiten. Deshalb wurde damals mit dem Bau einer „Strasse“ begonnen, um die Bahntrasse vom Baikalsee bis an den Pazifik zu bauen. Dieses Vorhaben wurde nach dem Tod Stalins aus oben beschrieben Gründen wieder aufgegeben und erst in den 70ern erneut in Angriff genommen. Somit verläuft diese alte sogenannte „BAM-Road“ mit zahllosen, halbzerfallenen oder ganz zusammengebrochenen Brücken immer an der Bahnstrecke entlang und weckte unsere Neugier.

Baikal Amur Magistrale (Russland)

Baikal Amur Magistrale

Wir geben uns allerdings mit dem ca. 1200km langen Teilabschnitt von Tynda nach Severobailkalsk zufrieden. Vielleicht, wenn es denn machbar ist, biegen wir vorher nach Süden ab und würden am liebsten die Ostseite des Baikalsees südwärts fahren. Aber da ist ein Streckenabschnitt zwischen Kumora und Kurumkan der es in sich haben soll. Den Highway von Vanino bzw. erst ab Khabarovsk bis Ulan-Ude, der seit 2010 mehr oder weniger existiert, kann schließlich jeder fahren und eine große Herausforderung ist der auch nicht.

Ohne vertrauen auf sein Glück und in die Technik, fängt man ein solches Abenteuer erst gar nicht an. Aber wie heißt es so schön: „No Risk, No Fun!“…

Der Toyo war bis unters Dach vollgetankt (200l inkl. 2x20l Reservekanister), die Vorräte aufgefüllt und der Reifendruck abgesenkt, da vor uns ca. 1200km Buckelpiste lag. In Tynda war es schon sehr spät – wir mussten definitiv los.

Gleich am Ortsausgangsschild endete der Asphalt. Nix ungewöhnliches in Russland, aber wir wussten: Jetzt geht es los …

An unserem ersten BAM-Nachtplatz hörten und sahen wir in der Ferne ein Gewitter. Auch am nächsten Tag kamen wir nicht sehr weit. Wir standen vor der weggespülten Piste, offensichtlich die Folge des vorabendlichen Gewitters. Na das geht ja gut los, nach 50km der erste Zwangsaufenthalt …und was war das? … pffffffffhhh, wir hatten einen Platten – der Klassiker: ein Nagel. Kein Problem, der war schnell geflickt.

Es war schon ein ernüchterndes Gefühl. Gleich am Anfang steht man vor einem lächerlichen 5m Hindernis und kommt nicht rüber – nicht mal zu Fuß. Das Wasser war trüb, die Strömung stark und die Abbruchkanten waren hoch und steil. Wir mussten warten …noch ein Messstöckchen in den Fluss, Bier trinken und abwarten … „Na das kann ja was werden!“ … aber wir lassen uns doch von so einer Pillepalle nicht aufhalten…

Das Warten hat sich gelöhnt. Am nächsten Tag war der Fluss nur noch ein Bächlein. Noch schnell mit der Schaufel die Kanten entschärft und es ging weiter.

Wege bauen (Russland)

Wege bauen

vertrauenserweckender Brückenpfeiler (Russland)

vertrauenserweckender Brückenpfeiler

Loch (Russland)

Loch

Unterwegs passierten wir etliche olle, vergammelte und zusammengenagelte Brücken.

Alles kein Problem. Jetzt standen wir jedoch vor einer großen Brücke, welche komplett durchgefault und angekokelt war. Der Mittelpfeiler, bestehend aus einem morschen Holzkorsett mit Flusssteinen befüllt, war weggesackt.

Dadurch stand die Brücke auch noch richtig schief. Vielleicht hätte man die Brücke befahren können, aber uns war es mit unseren 3,5t schweren „Wohnmobil“ echt zu riskant. Also checkten wir den Fluss aus. Gunter hatte keine Chance. Ab der Hälfte musste er schwimmen – es war also definitiv zu tief und die Strömung zu stark. Also hieß es wieder mal warten. Wir vertrieben uns die Zeit mit Angeln und hatten ein schönes Feuerchen.

beim angeln (Russland)

beim angeln

statisch bedenklich (Russland)

statisch bedenklich

tiefes Wasser (Russland)

tiefes Wasser

Am Ufer konnte man sehen, daß der Wasserstand höher als normal war, weil das Gras unter Wasser stand. Die Frage war also nur, wann der Pegel wieder sinken würde.

Tatsächlich, der Fluss sank ca. 80cm über Nacht. Schnell einen neuen Weg flussaufwärts gesucht und das Thema war schnell gegessen – kein großes Ding.
Die Rumpelpiste hatte ständig neue Überraschungen für uns. Sehr viele Brücken waren für uns nicht passierbar, aber es gab immer einen Weg daneben durch das Flussbett.

Als wir so am filmen waren, kam plötzlich ein Wohntruck mit Arbeitern vorbei. Der Fahrer meinte, dass bald ein tiefer Fluss käme „Balschoi Reka!“, er uns aber durchziehen könne. Nun gut, schau ma mal. Am Fluss angekommen, den Bergegurt angehängt und den Auspuff verschlossen (sonst könnten, wenn das Wasser bis über den Auspuff-Krümmer steht, die Brennkammern volllaufen. Das wäre nicht so gut… und los ging`s.

im Schlepptau (Russland)

im Schlepptau

Es war ca. bist zur Oberkante des Radkastens tief und das Wasser schwappte über die Motorhaube, aber es wäre auch ohne Abschleppen machbar gewesen. So haben wir uns eine Flussdurchwatung und Lüfterradabbau gespart. Der Lüfter ist eben keine Schiffsschraube und würde eine „Wasserquirlung“ sicher nicht überstehen.

Plötzlich kam Hektik auf. Einer rannte zugleich zum Auto und blitzschnell war eine Knarre am Start – das Jagdfieber war ausgebrochen – angelegt, ein Schuss viel und die Typen rannten unruhig das Flussufer rauf und runter. Was das genau für ein Tier war, haben wir nicht herausbekommen, aber einer machte Andeutungen, ganz so, als wäre es ein Bär gewesen. Es vielen weitere Schüsse, aber die Beute hat sich wohl Unterwasser in dem Treibgut verfangen.

Wir bedankten uns für’s durchziehen und der Truck fuhr davon.

Das Sibirien voller Mücken ist, war klar. Aber, dass es so viele sind und dazu sich noch Sandfliegen (beißende Mini-Fliegen) und Bremsen gesellen, das konnten wir uns so nicht vorstellen. Morgens und Abends ist jeweils Schichtwechsel, die einen Blutsauger werden weniger, dafür kommen die Anderen so richtig in Fahrt.

Irgendwann durchquerten wir anscheinend Bärengebiet. Wir hatten schon die ganze Zeit auf Bären gehofft, bekamen aber keinen zu Gesicht. Jetzt sahen wir gleich drei an einem Tag. Jedes Mal rannten sie panisch vor unserer Karre auf der Piste davon,

wo ist der Bär? (Russland)

wo ist der Bär?

bis wir anhielten. Sie blieben dann auch stehen, schauten, und schlugen sich rechts oder links ins Gebüsch. Alle Drei waren ziemlich große Koffer von Braunbären. Also doch mehr Aufmerksamkeit beim Toilettengang im Wald. Auf der anderen Seite sollen die ja extrem gut riechen können, was den Bären dann eigentlich beim „Stuhlgang“ fern halten sollte 😉

Apropos Wald. An manchen Stellen kann man sich absolut nicht vorstellen, wie die Kosaken seiner Zeit das Gebiet der Taiga zu Pferd durchstreiften, erkundeten und für Russland in Besitz nahmen. Keine Ahnung wie die sich durch dieses dichte Dickicht, den Sumpf und durch die breiten, eiskalten Flüsse fortbewegt hatten, und das über riesige Entfernungen.

Für uns führte der Weg manchmal ganz bequem direkt an den Gleisen über die Steine des Gleisbetts. Die Brücken waren zwar für eine zweite Gleisspur vorbereitet, aber leider nur die Pfeiler. Somit mussten wir dann durch den Bach oder was auch immer.

Einmal trauten wir unseren Augen nicht. Wir standen vor einer intakten Betonbrücke und dies zum Glück an einem sehr breiten Fluss. Diese Gelegenheit nutzen wir und wir machten erstmal eine Pause und es gab ein „Brückche-Süppche“,

Brücksche Süppsche (Russland)

Brücksche Süppsche

denn wie der weise sibirische Schamane schon seit ewigen Zeiten weiß: „Auf dem großen Brücksche, da gibt`s keine Mücksche, deshalb gibt`s ä Brückesüppche!“… und noch so ein schlauer Schamanenspruch: „Ist die Brücke ziemlich groß, ist mit Mücken nicht viel los!“

Nach unzähligen morschen und verfallenen Brücken, Wasserdurchfahrten, tief ausgewaschenen Streckenabschnitten und anderen Hindernissen, kamen wir schließlich in Yuktali an. Hier standen wir vor dem ersten richtig großen Problem in Form eines sehr, sehr breiten Flusses, dem Olekma.

Hier sprach uns Nikolai an und lud uns erstmal auf Schaschlik mit Brot in seine Datsche ein. Nachdem wir erklärten was wir vorhaben, kam erstmal der Spruch: „Ahh, an den Baikalsee, Balschoi Problema! Balschoi Reka! … Pojesd , Plattform“ (Großes Problem! Riesiger Fluss! Güterzug) … er redete mit uns so, da wir ja sonst nix verstanden. Außerdem fragte er was wir noch bräuchten. Wir: „Magazin“ (Laden) …Hhmm, Brot bräuchten wir.“ Es gibt hier kein Brot im Laden. Wir verstanden nicht warum, aber er: „Skolko?“ (wie viel), „??? – na ja, so 3 … vielleicht.“ Ein kurzer Anruf und kurze Zeit später kam seine Frau mit einer ganzen Tüte voller Brote (mehr als 3). In der Zwischenzeit schenkte er uns noch 6 Büchsen Fleisch. Die Brote waren ebenfalls ein Geschenk. Das ist schon sehr erstaunlich hier in Sibirien, wie sich die Menschen um einen Sorgen.

Wie wir so am reden sind, scharwenzelte ständig diese Schmusekatze um uns herum.

Schmusekatze (Russland)

Schmusekatze

Unser Toyota hat ihr besonders gut gefallen und so hat sie sich sogleich häuslich eingerichtet. Rausschmeißen hat sie sich auch nicht lassen. Claus schmiss sie raus und sie sprang gleich nach dem ersten Bodenkontakt wieder ins Auto. Das Spiel wiederholte sich unzählige Male … raus, rein, raus, rein … raus, rein 😉 …

Nikolai verfrachtete uns in sein Auto, und nach einer kurzen

Nikolai und Kinder (Russland)

Nikolai und Kinder

Ortsrundfahrt und Abholung von Kindern (seine? – noch keine Ahnung) ging es dann zum Fluss. Tatsächlich, wir starrten auf einen sehr, sehr breiten Fluss Olekma – „Balshoi Reka!!!“. Uuunmöööglich da rüber zu fahren, ziehen zu lassen oder auf einen Truck Huckepack rüberzukommen … hier ist doch wohl nicht etwa unser BAM-Abenteuer zu Ende?!!

Nikolai fuhr anschließend zu einem Gebäude in der Nähe des Bahnhofes. Er zeigte uns ein Büro und schrieb uns einen Namen auf. Hier sollten wir am nächsten Tag her und den Mann, welcher auf dem Notizzettel stand, wegen einem Güterwagon fragen – „Plattform“, wie es so schön hieß.

Zurück an seiner Datsche bahnte sich an, dass wir wohl dort übernachten könnten. Die Kinder organisierten Wasser in Trinkflachen, Nikolai führte uns in der Bude rum und zeigte uns den Herd. Er machte sich um unser leibliches Wohl große Sorgen, aber wir erklärten, dass wir alles notwendige hätten.

In der Zwischenzeit fand der Schwiegersohn die defekte Schaufelhalterung, die wir uns unterwegs am Buschwerk abgerissen hatten. Er machte sich sofort ans Werk und reparierte sie. Dazu musste er sogar mit dem Auto losgondeln, da nicht alles Werkzeug vorhanden war. Wirklich sehr aufmerksam. Vielen, vielen Dank!

Nikolai ließ es sich nicht nehmen und fuhr uns höchst persönlich am nächsten Tag zum „Bahnchef“. Das war auch gut so, da die Beiden viel zu bereden hatten. Was wir so mitbekamen, klang ganz und gar nicht gut. So sollte es auch sein: Nikolai erklärte uns betrübt, dass wir entweder den Güterwagon nehmen könnten, der kostet aber 40000,-Rb (1000,-EUR) oder eben die Bahnbrücke passieren müssten. Das würde dann mit 8000,-Rb (also 200,-EUR) zu Buche schlagen. Beide Optionen waren nicht besonders toll, aber der Güterwagon kam nun ganz und gar nicht in Frage… Zudem war unsere „Verhandlungsposition“ auch nicht die beste. Sie hatten die Brücke und wir wollten rüber. Keine Alternativen…

Es kamen immer mehr Leute zusammen und meinten nach Begutachtung der Bodenfreiheit des Toyotas, dass es mit der Bahnbrücke knapp werden könnte. Wir erklärten, dass wir noch Luft in die Reifen pumpen könnten und dass wir dadurch noch ein paar Zentimeter an Höhe gewinnen würden.

Nach einem Missverständnis wartete Nikolai auf uns und wir warteten auf ihn. Die Kommunikation war nicht ganz so einfach, aber schließlich klärte sich alles auf und wir fuhren am Nachmittag gemeinsam los.

An der Brücke angekommen, verstanden wir nun auch das ganze Theater. Wir wollten ja von Anfang an über die Bahnbrücke fahren, aber das ging eben nicht so einfach. Die Zufahrt war durch eine Schranke versperrt und durch einen Streckenwärter, wie alle größeren Brücken, bewacht.

Brückenwärter (Russland)

Brückenwärter

Hier warteten wir über 3 Stunden, bis auf dem einspurigen Gleis zwei Züge kurz hintereinander in entgegengesetzter Richtung fuhren. Das Ausweichgleis war kurz vor der Brücke. Dieser Umstand gab uns die Zeit, die Brücke sicher zu überqueren. Der nächste Zug konnte nicht so schnell kommen, da das nächste Ausweichgleis bei ca. 20km entfernt war. Nun musste es schnell gehen. Die Schienen waren höher als gedacht und zwei schmale, zwischen den Schienen spitz zulaufende Stahlschienen, welche wohl das Schlimmste bei einer Zugentgleisung verhindern sollen, mussten auch noch überfahren werden. Dann ging es eigentlich recht problemlos über die Brücke. Wir waren drüben, der breite Olekma lag hinter uns. Eine der größten Hürden geschafft – zumindest soll es nach Aussage von Nikolai nun problemlos bis nach Severobaikalsk am Baikalsee weitergehen. Nun ja, das sehen wir noch nicht so. Mal schauen, was die BAM-Road noch alles so für Überraschungen für uns parat hält…

Es änderte sich nicht viel. Die Brücken waren weiterhin statisch bedenklich und die Piste keine Autobahn. Im Dorf Olyokma sprach uns ein Russe, wie er im Bilderbuch steht, an. Grauer langer Bart, Zahnlücke, blau-weiß gestreiftes Shirt und rote Bäckchen und Nase.

echter Russe (Russland)

echter Russe

Er erklärte uns, dass wir bald nicht weiter kämen, da eine Brücke eingestürzt sei und der Fluss mit unserem Auto nicht passierbar wäre. Aber wie die Russen eben so sind, hat er gleich einen Freund angerufen, welcher wiederum meinte, dass wir uns ja mit dem Truck huckepack rüber fahren lassen könnten. Nun gut, wir haben schon so viele verschiedene Meinungen und Aussagen gehört, dass wir mit dieser Information überhaupt nix anfangen konnten. Sollen wir jetzt etwa umdrehen oder aufgeben?! Das macht ja gar keinen Sinn. Jemand anderes hätte vielleicht gesagt, dass die Flussdurchfahrt an dieser Stelle kein Problem sei. Diese Aussage hätte uns besser gefallen, ändert aber an der Situation rein gar nichts. Wir müssen erst Mal selber vor Ort schauen, wie denn nun die Situation wirklich ist …

Wir kümmerten uns erstmal um neue Vorräte, also rinn in den nächsten Laden. Im Laden waren die Verkäuferin und eine Kundin ins Gespräch vertieft. Wir schauten was wir so alles brauchen könnten. Dann waren die Beiden fertig und wir waren an der Reihe. Wir kauften Wodka und zwei 3l Flachen Bier (es gibt hier auch 5l Flaschen!). Aber als wir rohen Fisch wollten, kam Unruhe auf. Eine weitere Kundin kam in den Laden und mischte sich mit ein. Alle empfahlen uns den Räucherfisch zu kaufen. Wir verstanden die Diskussion nicht wirklich, aber es wird wohl so gewesen sein: „Mensch Jungens, das ist doch roher Fisch! Ihr könnt doch keinen rohen Fisch essen! Den muss man doch erst kochen, braten oder räuchern. Nehmt doch den geräucherten Fisch, der ist fix und fertig und kann sofort gegessen werden …“ Wir versuchten zu erklären, dass wir eine Küche an Bord haben und dass wir wissen, dass wir den Fisch erst zubereiten müssen. Aber erklär das mal mit unseren Russischkenntnissen. Und selbst wenn unser Russisch astrein gewesen wäre, hätten sie gar nicht verstanden, dass wir eine „Küche“ in unserer kleinen Karre hatten und vor allem dann noch, dass wir sehr gerne kochen…

Sicherheitshalber tankten wir noch auf. Wer weiß, was noch alles passiert. Der Diesel wurde aus einem Fass mit Schlauch und so mit Mundansaugung in unsere Kanister gefüllt, welche wir dann wiederum in unseren Tank kippten. Dabei fällt uns ein, dass der Eine uns höflich gefragt hat, ob er mal ins Auto schauen dürfte. So was erlebt man bei den Indern garantiert nicht, die würden einfach die Karre stürmen.

Da standen wir plötzlich vor der komplett weggespülten Brücke.

Brücke weggerissen (Russland)

Brücke weggerissen

An der Brücke selber war an eine Flussquerung nicht zu denken. Es war schon spät und so hatten wir keinen Bock auf Aktionismus. Wir schlugen einfach an der Brücke unser Nachtlager auf. Ein perfekter Platz: Wasser, eben, Holz und kein Mensch weit und breit, nur Wolfsspuren am Ufer hhhuuuhh … beim gemütlichen Lagerfeuer genossen wir ein lecker Field Gourmet Fisch und Wodka-Mix-Getränke.

Lagerfeuer (Russland)

Lagerfeuer

Es war wieder Mal ein herrlicher Tag. Wir suchten ein Stück flussabwärts nach einem geeigneten Weg und wurden fündig. Es war viel einfacher als gedacht und so kamen wir gut vorwärts.

Doch dann standen wir erneut vor einem breiten Fluss, bei dem nur noch die Brückenpfeiler standen.

es war einmal (Russland)

es war einmal

Hat der Mann aus Olyokma etwa diese Brücke gemeint? Die Suche nach einer Furt blieb vorerst erfolglos, zumal das Wasser eiskalt und es bereits wieder spät war.

Gleich nach dem Frühstück machten wir uns gut gelaunt auf die Suche, um irgendwie über den Fluss zu kommen. Und es gab auch einen Weg. Etwas flussaufwärts war es recht flach, sodass man die Steine gerade noch sehen kann. Das ist neben der Strömung auch sehr wichtig, da man an großen Brocken leicht hängen bleiben kann. Die Strömung war recht stark, aber nur an einem Teil des Flusses. Da wir ja flussabwärts durchfahren wollten, würden wir das Stück dann mit der Strömung quasi „treiben“. Plötzlich hörten wir beim Zusammenpacken einen Truck. Ein riesiger KAMAZ (diese russischen Gelände-Trucks) stand plötzlich vor dem Fluss. Wir gaben Handzeichen und versuchten dem Trucker den geeigneten Weg zu zeigen, da dieser nach einer Weile an einer anderen Stelle zur Durchfahrt ansetzte. Dort war es aber selbst für den ansonsten für solches Gelände perfekt geeigneten Truck das Wasser zu tief. So kam es auch. Der KAMAZ musste wieder zurück.

Kamaz im Fluss (Russland)

Kamaz im Fluss

Dann sah er uns und kam an der gezeigten Stelle durchgefahren. Für uns wäre das wegen der Gegenströmung schwierig geworden, aber für diesen Monster-Truck war das kein Problem.

Nun dachten wir, wir hätten es geschafft. Das letzte große Hindernis sollte nur noch die Vitim-Brücke sein, aber wer weiß…

Doch dann kam zur Abwechslung was Neues, diesmal eine weggekippte Brücke.

verfallene Brücke an der BAM Road (Russland)

verfallene Brücke an der BAM Road

Das sah spektakulär aus und wäre als Monster-Anlieger das reinste Vergnügen für die Freerider gewesen.
Jetzt kam der bisher landschaftlich reizvollste Streckenabschnitt. Die Gegend war wunderschön und abwechslungsreich. Zwischen schneebedeckten Bergen sah man „Postkarten-Seen“, welche teilweise noch zugefroren waren, Sumpflandschaften, Wälder, Flüsse und riesige Schneefelder. Es war nicht schwierig einen herrlichen Übernachtungsplatz zu finden.

Wir wurden auf einer Bergkuppe mit Panoramablick fündig. Nur die unzähligen Blutsauger waren extrem lästig und Claus machte sich mit seinem Insekten-Kill-Schläger ans Werk um alle Mücken Sibiriens ein für alle Mal auszurotten. Er hat es nicht geschafft. Dafür fanden wir am nächsten Morgen direkt neben dem Auto Bärenspuren.

Mückenschläger (Russland)

Mückenschläger

Bärenspuren (Russland)

Bärenspuren

Wolfspuren (Russland)

Wolfspuren

Anderen Spuren nach zu beurteilen müssen Wölfe auch irgendwann mal da gewesen sein. Leider haben wir noch keinen zu Gesicht bekommen und gehört haben wir sie auch nicht.

Plötzlich wurde die Piste zwischen Khani und Noyaya Chara immer besser und wir fühlten uns wie auf einer Autobahn. So kamen wir gut voran. Die Holzbrücken waren auch ziemlich neu und wir dachten erneut, dass wir „durch wären“. Der gute Streckenabschnitt endete aber nach ca. 30km.

Nun waren wir in Novaya Chara. Im Ort gab es tatsächlich Asphalt. Wie üblich füllten wir die Vorräte und tankten sicherheitshalber.

Hinter dem Ortsschild war der Asphalt wieder zu Ende und wir standen an einem Bahnübergang … wir standen und standen und standen … und es passierte nichts. Dann führ der endlos lange Zug mit seinen Kies-Wagons endlich an – na das wurde ja Zeit! … häh, nach 50m blieb er wieder stehen und Planierraupe und Bagger begannen die Wagons mit Kies zu beladen.

Bahnübergang in Novaya Chara (Russland)

Bahnübergang in Novaya Chara

Wir schauten uns entsetzt an, da der Zug wie bereits erwähnt ewig lang war. Wir konnten weder Anfang noch Ende sehen. Na das kann dauern. Wir richteten uns gemütlich ein.

Irgendwann, kam ein Bahnarbeiter und … und … jaaahhh, der löste tatsächlich die Verbindungen zwischen den Wagons und der Zug fuhr ein paar Meter, sodass wir durchschlüpfen konnten.

Nach wenigen Metern standen wir erneut vor einer wackeligen Brücke, die durch ein in den Balken steckendes Blech „gesperrt“ war. Wir suchten also nach einem Alternativweg. Dabei kamen wir bei Gleisarbeitern vorbei. Mischa war völlig motiviert (angeheitert könnte man auch sagen) uns über die Bahnbrücke zu lotsen. Der Chef mit der Sonnenbrille laberte Gunter auf Russisch voll. Na klar war klar was der wollte. Gunter stellte sich aber blöd (das fällt ihm ja nicht schwer). Nach langen Hin und Her und mit Mischa als Fürsprecher kam Bewegung ins Geschehen. Plötzlich musste es schnell gehen. Ruff auf den Damm, über die Schienen gepoltert und wir folgten dem Truck über die Brücke.

über den Chara auf der Eisenbahnbrücke (Russland)

über den Chara auf der Eisenbahnbrücke

Jahhh, wir waren trüben und das ohne zu bezaaaahhlll … plötzlich stand der Typ mit der Sonnenbrille wieder neben Gunter und seine eindeutige Fingerbewegung zeigte ihm, er wollte Rubel sehen. So drückte er ihm ein paar davon in die Hand. Er murrte ein wenig, war oder musste letztendlich aber damit zufrieden sein. Mischa hat sich echt gefreut und gab Gunter noch schnell eine Wegbeschreibung in Form einer Skizze mit. Diese sollte uns auf den nächsten paar Kilometern Sucherei nach dem Weg ersparen. Die Truppe drängte ihn wieder zurück auf die andere Seite zu kommen und Claus solle so schnell wie möglich wieder auf die „offizielle“ Piste fahren. Mischa ließ sich aber nicht stressen, schrieb noch seine Adresse auf, freute sich wirklich riesig für uns und der Abschied war dementsprechend herzlich.

Im folgenden Streckenabschnitt kam jeden Kilometer eine gammlige Brücke. Das nervte langsam, da wir jedes Mal aussteigen mussten um die Brücke zu inspizieren. Viel Bauerei war nun angesagt. Balken mussten bewegt werden und die Sandbleche kamen zum Einsatz. Aber wir wollten das ja so. Sonst wäre es ja langweilig geworden.

Um unnötiges Risiko zu vermeiden, nahmen wir lieber den Alternativweg durch den Fluss, bevor wir noch durch eine dieser vergammelten Brücken brechen und das Ganze dann ein Ende hat.

durchgefaulte Brücke (Russland)

durchgefaulte Brücke

besser durch den Fluss (Russland)

besser durch den Fluss

Eis (Russland)

Eis

Damit es nicht langweilig wird, änderten sich die Hindernisse und Probleme. Jetzt standen wir mal zur Abwechslung vor einem unpassierbaren Schneefeld. Der Fluss floss darunter weg und bei der Überfahrt wäre die Eisbrücke garantiert zusammengebrochen.

Aber wir hatten Glück. Über das Schneefeld ging eine zweispurige Brücke. Das bedeutete für uns, dass eine Spur für uns war, denn wie schon erwähnt, ist die BAM größtenteils einspurig. In diesem Streckenabschnitt kam das zweimal vor. Somit war die folgende eingestürzte „Straßen-Brücke“ kein Problem.

zweigleisige Brücke an der BAM (Russland)

zweigleisige Brücke an der BAM

Alles war gerade wunderbar. Erneut dachten wir, wir hätten das Schlimmste hinter uns gelassen. Dazu kam, dass wir eine zauberhaft schöne Pennstelle an einem See gefunden hatten, in dem sich die schneebedeckten Berge spiegelten. Perfekt machte dieser herrliche Platz ein Lagerfeuer und die Möglichkeit zu angeln,

angeln (Russland)

angeln

wenn auch ohne Erfolg. Am nächsten Morgen konnten wir ein eiskaltes Morgen-Bad im See nehmen.

Claus verstand die Welt nicht mehr, da Gunter auf der BAM zum Extrem-Frühaufsteher! mutierte (ja, ihr habt gerade richtig gelesen!). Der Penner ging spät ins Bett, weit nachdem herrlichsten Sonnenuntergängen und wurde früh gegen 5:00 unruhig um dann schließlich spätestens 5:30 zum Sonnenaufgang wieder auf den Beinen zu sein. Alleine das zeigt schon, wie sehr ihm das alles gefallen hat.

baden in Sibirien (Russland)

baden in Sibirien

Dieser perfekte Umstand war zu schön um war zu sein. Als wir diesen herrlichen Ort verlassen mussten, ließ sich plötzlich der Gang nicht mehr einlegen und die Schleifgeräusche klangen gar nicht gut.

Wir konnten vorerst nicht viel machen und wollten irgendwie bis zum nächsten Kaff kommen. Gerade so bekamen wir den Gang noch rein. Da die Kupplung nicht trennte, bedeutete das, dass ab jetzt kein Anhalten mehr möglich. Das wiederum hieß, dass ein Haufen Rennerei auf Gunter zukommt. Auf der Motorhaube sitzend beobachtete er den Weg und vor jedem Hindernis sprang er ab, rannte voraus und musste sich schnell für den richtigen Weg entscheiden. Der Toyo kam langsam aber unaufhaltsam immer näher … „Brücke oder Fluss, Brücke oder Fluss … ääähmm?“, hächel, hächel … „… ist die Brücke OK? Wo ist sie am wenigsten kaputt? Kommt der Toyo da heil rüber? Oder doch besser durch den Fluss?

hat gehalten (Russland)

hat gehalten

Wie sieht überhaupt das Flussbett aus?“ Hächel, hächel, rüber- und runterrennen – glotzen … „Hachhh, Claus ist mit dem Toyo schon da! Mist … ääähhh, rechts, nein links über die Brücke … haaalt – nein, geht ja nicht!!“ So ging das ca. 60km dahin, ohne Stillstand, immer rollen, rollen, rollen. Zum Glück war der Streckenabschnitt für BAM-Verhältnisse recht einfach. Ooohhh mannn, ein paar Aktionen und dabei noch Fotos und filmen … voll krass. Gunter war schon lange nicht mehr so fertig.

Das ging so lange gut, bis wir am Gleis entlang fahren mussten und uns ein Gleisarbeiter-Truck im Weg stand. Wir mussten stehen bleiben und es ging nichts mehr. Es war gerade Feierabend und so schleppten uns die Kerle bis zur nahe gelegenen Bahnstation ab.

abschleppen (Russland)

abschleppen

Das war das erste Mal überhaupt, dass der Toyo defekt am Abschleppseil hing. Unsere Karre stand nun direkt am Gleis bei der Bahnstation Sylban. Die existiert eigentlich nur, weil dort Ausweichgleise für die Gegenzüge sind. Ansonsten ist da nicht viel los. Die Bahnarbeiter waren schon in Trinklaune und einer, Vasili, nervte ganz besonders mit seinem Schnaps-Durst. Schnaps war das einzige Wort das er kannte. Außerdem sei die Brücke eingestürzt, der Fluss zu tief und wir kommen alleine eh nicht rüber. Dieser Vasili lud uns auch zu sich nach Hause im nächsten Kaff namens Kuanda ein. Plötzlich kam Bewegung in die Bahnarbeiterbude. Es kam ein Zug mit einem Personen- und einem Güterwagon. Vasili steckte unsere Kupplungsscheibe in seinen Rucksack und meinte ständig „Dawai, Dawai … los, wir müssen einsteigen…“ Er werde uns helfen. Uns taugte das überhaupt nicht, da wir völlig unvorbereitet waren und nur das dabei hatten, was wir gerade am Leib trugen. Wir hatten keine Ahnung, wie weit das Kaff weg ist und ob das was kann. Was wird aus unserem Auto da irgendwo an den Gleisen? In der Karre war alles. Pässe, größere Geldsumme, Laptop, Fotokram, vor allem die Festplatten mit dem Filmmaterial – die Liste ist ewig lang.  Wir lassen sehr, sehr ungern unsere rollende Hütte einfach irgendwo stehen. Zeit zum überlegen hatten wir kaum. Schließlich standen wir in der Pampa und irgendwas musste jetzt passieren. Es nützte nichts, wir stiegen ein. Die falsche Entscheidung wie sich herausstellen sollte …

Zum Glück saß in unserem Abteil Irina.

Im Zug auf der BAM (Russland)

Im Zug auf der BAM

Sie fragte gleich was los sei, verstand sofort die Situation und machte sich auch gleich daran, Vasili zu erklären, dass er in Kuanda rein gar nix tun könne und dass er wohl ja nur Saufkumpanen suche. Mittlerweile waren er und einige der Gleisarbeiter ziemlich angeheitert. Vielleicht hat er es tatsächlich gut gemeint, aber es stimmt schon, zum Feiern und saufen hatten wir weder Lust noch Zeit.

So blieben wir im Zug sitzen und fuhren bis Taksimo, wo Irina wohnte. Sobald sie wieder Handyempfang hatte, versuchte sie Leute zusammenzutrommeln und irgendwie zu helfen.

Die Bahnfahrt dauerte ewig. Mit jedem Kilometer fühlten wir uns unwohler, da wir auch gar nicht wussten wie es weiter gehen soll. Weder wussten wir was genau mit der Kupplung ist noch wussten wir, was für Ersatzteile benötigt werden. Was sollen wir jetzt also in Taksimo? Wir sollten besser am Toyo sein und nachschauen, was denn eigentlich defekt ist. Vielleicht brauchen wir ja gar keine Ersatzteile. Sollte es tatsächlich nur die Kupplungsscheibe sein (was wir zwar nicht vermuteten), dann hätten wir alles für die Reparatur. Denn wir schleppen schon seit Ewigkeiten die damals, im Jahre 2003, beim Toyo Auf- und Umbau gewechselte Kupplungsscheibe mit uns herum. Eigentlich ist die noch in einem recht gutem Zustand.

Wir lernten Galina kennen. Galina ist Ende 60 und wirklich gut drauf. Eine sehr aktive und lebenslustige ältere Dame. Die ehemalige Russischlehrerin Irinas nahm uns bei sich auf.

bei Gallina zuhause (Russland)

bei Gallina zuhause

Die Situation war für uns schon ein bisschen seltsam, aber Galina machte es uns mit ihrer Art recht leicht, auch wenn wir vieles nicht verstanden was um uns herum so passierte. Wir verabredeten uns mit Irina für den nächsten Tag, aber wir schliefen nicht gut.

Es kam so, wie es kommen musste. Immer mehr Leute waren involviert und nun wollte man wissen, was wir für Ersatzteile benötigen. „Tschjaaa … das ist ne wirklich gute Frage!“ Unabhängig davon, dass wir dies nicht beantworten konnten brauchten wir auch einen Internetzugang, um die eventuell benötigten Teile herauszusuchen. Das wäre gar nicht nötig gewesen, hätten wir in aller Ruhe unseren Krempel zusammenpacken können. Auf dem Notebook sind alle dafür notwendigen Informationen. Gut wäre auch gewesen, hätten wir nachschauen können, was genau defekt ist. Aber es war, wie es war. Wir also zur Polizei, wo Irina einen Freund hatte und wir dadurch Internetzugang hatten. Zwischendurch versuchten wir immer wieder klar zu machen, das wir zu allererst zurück zum Auto müssen. Alles andere mache keinen Sinn. Die Verständigung war eh schon schwierig, aber erschwerend kam noch hinzu, dass sich niemand vorstellen konnte, wie die Karre aussieht, dass wir darin pennen und kochen können. Ebenso traute uns keiner zu, dass wir die Kupplung dort draußen in der „Wildnis“ alleine reparieren könnten und niemand glaubte uns, dass wir auch noch das notwenige Werkzug dabei haben. Das sprengte definitiv ihre Vorstellungskraft. Wenn bei uns jemand dahergelaufen käme, der genauso aussieht wie wir Menschen und dann behauptet er käme aus einem uns noch völlig unbekannten Sonnensystem und müsse einfach nur zurück zu seinem Raumschiff um pünktlich zum Abendbrot zu Hause zu sein, dann würden wir wahrscheinlich den Notruf wählen. Wir glauben, dass uns alle für Spinner gehalten haben. Irina meinte immer nur: „Das ist Sibirien, nicht Afrika, viel schlimmer!“…

Wie auch immer, dieser Wunsch zurück nach Sylban zu kommen schien nicht erfüllbar zu sein. Nach einigen weiteren Missverständnissen kam Grischa, der Teileorganisator. Hier erfuhren wir, dass die Teile aus Irkutsk mit dem Flugzeug eingeflogen würden … „Ooohhh mann, das wird ja immer besser.“ Vor allem wenn man bedenkt, dass wir hier auf Verdacht bestellen würden und das die ganze Aktion garantiert nicht billig wird. Wie lange wird das dauern? Wir müssten dann mehrfach mit dem Bummelzug stundenlang hin und her gondeln! Wie oft fährt überhaupt ein Zug? Jedes Mal dauert eine Richtung dann den ganzen Tag! Wie bekommen wir die Info, dass die Teile da sind? Schließlich gab es kein Mobilfunknetz am Toyo! Kommen dann auch die richtigen Teile und vor allem; Benötigen wir die alle überhaupt????…

Die Situation war alles andere als komfortabel. Wir machten abermals deutlich, dass wir als aller erstes zurück zum Auto müssen. Irgendwie schien das aber nicht zu gehen. Weil Wochenende ist? Keine Ahnung. Dann kam der Aha-Moment. Es fährt nur ein Mal täglich ein Zug, der auch an der Bahnstation Sylban hält (kein Mensch wohnt dort). Einer in aller Frühe von Taksimo nach Khani und am Abend kommt er dann zurück. Der Zug war also schon weg. So blieb uns nichts anderes übrig, als einen weiteren Tag tatenlos verstreichen zu lassen. Und das immer mit der Gewissheit, dass unser Liebling, unser Zuhause da irgendwo in der Pampa steht. Der Kühlschrank ist voller Leckereien, auch für Bären. Wir hatten schon mal einen Bären in Alaska, der an unseren Kühlschrank wollte und dabei das Auto so durchgeschüttelt hatte, dass wir aufwachten. Uns gingen noch viel mehr Gedanken durch den Kopf, die nicht dazu beitrugen, etwas zur Ruhe zu kommen.

Schließlich pennten wir in der Schule, da sich Galina dort als Nachtwächterin ihre Rente aufbesserte.

Gallina in der Schule von Taksimo (Russland)

Gallina in der Schule von Taksimo

Zuvor machten wir noch einen Rundgang durch Taksimo, kauften Lebensmittel ein. Galina riet uns zu allerlei Lebensmitteln, die wir zum „überleben“ da draußen bräuchten. Wir erklärten ihr bestimmt zum 100sten Mal, dass wir ein vollen Kühlschrank und einen Herd haben. Galina blieb skeptisch, zeigte uns noch die essbaren Samen der Tannenzapfen von der für Sibirien typischen Zirbelkiefer (Kedr) und das essbare Innere der frischen Triebe. Sie machte sich offenbar echte Sorgen.

Nach zwei Tagen Taksimo verstanden wir nun endlich auch, dass das hier sehr oft verwendete Wort „norrrmalnja“ Gut bedeutet. Im Wörterbuch steht da: normal … das ist schon sehr bemerkenswert, wenn normal gut bedeutet …voll normal!

Am nächsten Morgen warteten wir unruhig auf den Zug zurück nach Sylban zum Toyo … und ihr wisst ja wie das ist, wenn man auf etwas wartet …?!! Dann endlich kam der Zug. Ein Schlafwagen und ein Güterwagon. Weil Sonntag war, waren wir fast alleine im Zug. In Russland gibt es in Zügen immer eine Abteilverantwortliche. Diese lud uns auf einen Tee ein und wir unterhielten uns. Somit wurden die 6,5 Stunden Zugfahrt (mit 1,5h Aufenthalt in Kuanda) verkürzt und außerdem konnten wir uns die zwei bevorstehenden Flüsse und Brücken begutachten. Klar, die bei Kuanda war eindeutig eingestürzt. Aber die Vitim-Brücke machte auf uns einen passablen Eindruck, was zugleich unsere Laune erheblich verbesserte. Zum Abschied bekamen wir von der netten Zugbegleiterin noch ein Glas eingelegten wilden Knoblauch geschenkt. So sind sie die Russen…

Gleich nach der Ankunft am Toyo machten wir uns an die Arbeit, schließlich war es ja schon wieder Nachmittag.

Die Sandbleche nutzten wir als Schlitten für das Getriebe, neben den Gleisen gefundene Hölzer mussten als Stütze dienen, Gurte hielten das sackschwere Teil in der richtigen Position und der Wagenheber war auch eine Riesenhilfe.

Spanngurte und Holzklöze (Russland)

Spanngurte und Holzklöze

Kupplung mit gebrochenen Federn (Russland)

Kupplung mit gebrochenen Federn

Getriebe ausbauen (Russland)

Getriebe ausbauen

Noch bevor wir gut gelaunt zu Bett gingen, war das Getriebe ausgebaut und wir sahen zu unserer überaus großen Freude, dass „nur“ die Kupplungsscheibe beschädigt war. Der Belag der alten Kupplungsscheibe sah erstaunlicherweise nach 350000km, davon wahrlich einige im Gelände, quasi wie Neu aus. Leider waren die Aufnahmen für die Federn gebrochen. Das hieß für uns, dass wir die Karre ohne große Rennerei und Zeitaufwand wieder flott machen können. Die Druckplatte war noch ganz in Ordnung und das Ausrücklager??? … naaja, ungern, aber in anbetracht der Lage geht’s schon noch.

So pennten wir direkt an dem Gleißen zufrieden ein.

Jetzt kam der etwas kompliziertere Teil. Die gebrauchte Scheibe musste eingebaut werden und das sackschwere Getriebe wieder an seinen vorgesehenen Platz. Während wir schwitzend unter dem Auto lagen, nutzten die fiesen Blutsauger unsere hilflose Lage schamlos aus und nahmen sich was sie nur tragen konnten.

Da wir ja nun an einem Ausweichgleis standen, schauten auch alle Zugführer und die paar vorbeikommenden Gleisarbeiter mal vorbei.

Bahnarbeiter an der BAM (Russland)

Bahnarbeiter an der BAM

Jeder hatte andere Tipps oder Meinungen über den weiteren Weg. Also auch hier war alles offen. Anscheinend waren wir Gesprächsthema Nr.1 an der BAM. Alle grüßten, freuten sich, hupten und wünschten alles Gute.

Ohne viele Hilfsmittel war es dann nach ca. 12h reiner Arbeitszeit soweit. Wir konnten unseren Trip tatsächlich fortsetzen und fuhren noch am selben Tag bis zum Fluss Kuanda, der mit der eingestürzten Brücke.

am Kuanda (Russland)

am Kuanda

Wir checkten die Lage und entschieden uns, den Brückenwächter zu fragen, da der Fluss tief aussah, die Strömung am gegenüberliegenden Seite stark und das Ufer recht steil waren. Der Brückenwächter wollte uns verständlicherweise nicht über die Schienen der Bahn-Brücke fahren lassen. Wir hatten es nicht eilig, es war eh spät und wir hatten Truckspuren am Ufer gesichtet. Das konnte nur heißen, Abwarten und Tee trinken, bis irgendwann mal ein hilfsbereiter Trucker uns ins Schlepptau nimmt. Also schlugen wir unser Nachlager am Fluss auf.

Es dauerte nicht lange, da hörten wir am Morgen einen Truck am gegenüberliegenden Ufer. Nun hatten wir die Gelegenheit die Wassertiefe einschätzen zu können … aaaja, ziemlich tief, nur ein kurzes Stück, aber das reicht zum Abtreiben und es gab an dem steilen Ufer nur die eine Stelle zum rauffahren. Nun gut, wir sprachen den Trucker an, der sofort bereit war uns rüberzuziehen. Er war wohl ein bisschen in Eile, wir waren aber vorbereitet, die Schäkel und den Bergegurt angehängt und hingen am Monster KAMAZ. Ratzfatz und schon ging es durch den Fluss … anfänglich kein Problem, aber dann kam die Tiefe Stelle, das Wasser schwappte über die Motorhaube und floss knapp unter den Seitenfenstern vorbei. Der Truck zog kraftvoll am Gurt, Claus bewegte das völlig ungewohnt leichtgängige Lenkrad und wusste gar nicht wie die Räder stehen. Es war wie auf einem Boot.

Eh wir uns versahen hatten wir bereits kurz nach dem Frühstück das wahrscheinlich letzte große Hindernis auf dem Weg zum Baikalsee geschafft. Wir waren eh schon völlig glücklich, aber als sich der nette Trucker verabschiedete war auch klar, dass die ganze Aktion noch nicht mal was gekostet hat. Wir waren total happy. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir uns den Lüfterausbau sparen konnten. Der Lüfter hätte diese tiefe Wasserdurchfahrt, wenn wir denn keine andere Möglichkeit gehabt hätten, nicht überlebt. Schließlich ist er, wie bereits beschreiben, nicht für Unterwasser konzipiert. Naaa das war ja mal einfach! … „nur“ mussten wir leider feststellen, dass wir an die „Wohnbatterie“ (deep cycle) nicht gedacht hatten. Diese hat, entgegen der Starterbatterie, zwei Entlüftungsschlitze. Durch diese ist Flusswasser eingedrungen, was der Batterie ganz sicher nicht gut tun wird. Wir werden das mal weiter beobachten.

Bisher waren alle Russen sehr freundlich und hilfsbereit, alle die nicht getrunken hatten waren voll in Ordnung. Nur das Gesaufe nervt schon manchmal, vor allem wenn sie dann anstrengend werden. Geschenke sind keine Seltenheit und Sprachbarrieren gibt es für sie sowieso nicht. Wir sind von den Menschen völlig begeistert und es macht echt Spaß in Russland. Abgesehen davon war das Wetter bisher auch tadellos. Blauer Himmel, Sonnenschein und wenn es doch mal geregnet hat, dann nur kurz und wenig.

Bevor wir allerdings unsere Fahrt fortsetzten, ließen wir erstmal das Wasser ab, welches sich im gesamten Auto verteilt hatte. Selbst aus dem abgedichteten Auspuff kam es rausgelaufen. Da der Auspuffkrummer bzw. der gesamte Motor unter Wasser war, kurbelten wir nur zur Sicherheit den Motor per Hand durch. Eventuell in den Brennraum eingedrungenes Wasser lässt sich kaum verdichten und könnte unter ungünstigen Umständen dem Motor schaden. Auch wenn es der Anlasser wohl nicht schafft, wollten wir einem eventuellen Schaden vorbeugen.

Auf dem weiteren Weg nichts Ungewöhnliches. Nur ein paar wacklige Brücken und Flussbette und da war sie … die ewig lange, recht schmale und hohe Vitim-Brücke,

Vitim Brücke (Russland)

Vitim Brücke

das letzte große Hindernis. Gunter lief sogleich los um den Zustand zu überprüfen. Freudestrahlend kam er rennend zurück: „Üüüberhaupt kein Problem! Nur sehr wenige durchgebrochene Schwellen und ein kleiner Absatz in der Mitte. Das sollte leicht mit den Sandblechen zu passieren sein!“ Die Brücke war in einem „derart guten Zustand“, dass wir gar nicht lange rum machten und direkt losfuhren.

auf der Vitim Brücke (Russland)

auf der Vitim Brücke

 

Es war mehr ein Vergnügen als eine „Zitterpartie“, die Aussicht war fantastisch und durch die Höhe und Länge der Brücke ein echtes Highlight.  Wir waren drüben und konnten uns ein Grinsen bis über beide Ohren nicht verkneifen: „Ey, viiiel leichter als gedacht … Mann!!! Wir haben’s geschafft!!!

Sandbleche richten (Russland)

Sandbleche richten

Unsere Laune war auf dem Höhepunkt. Mit grinsenden Gesichtern und sichtlich erleichtert setzten wir unseren Weg fort. Begleitet von kleinen, zarten, weißen Engelchen. Die Schutzpatrone der BAM-Reisenden. Sie umkreisten uns und schienen uns mit ihren kleinen Flügelchen schützen zu wollen … neee, neee, wir stehen nicht unter Drogen, sind nur ein bisschen „High“ … das waren tausende wohl gerade geschlüpfte weiße Schmetterlinge.

weisse Schmetterlinge (Russland)

weisse Schmetterlinge

 

Noch ein paar von den wackligen BAM-Brücken, dann wurde die Piste immer besser. Es tauchten sogar Verkehrschilder auf. Wir nahmen Fahrt auf und konnten endlich mal wieder Kilometer machen. Somit waren wir viel früher in Taksimo als erwartet. Begleitet wurden wir von hupenden Zügen und freudig winkenden Zugführern. Wer weiß, vielleicht war ja auch Alexej aus Tynda dabei.

In Taksimo füllten wir die Vorräte auf. Dabei wurden wir von allen möglichen Leuten angesprochen, die nachfragten und sich freuten, dass alles geklappt hat. Auch hier war es wohl ein Gesprächsthema. Selbstverständlich suchten wir Galina. Zu Hause war sie nicht, also ab in die Schule. Dort rief sie eine Kollegin an, die Aufregung war groß und wir verabredeten uns.

Dann war es soweit. Freudestrahlend und total erleichtert nahm sie uns in die Arme. Es war einfach rührend. Sie hatte sich große Sorgen gemacht und schlecht geschlafen … aber nun sind wir ja da und alles ist Gut. Bei Keksen, Butterbrot und Tee verbrachten wir noch einige Stunden gemeinsam, bevor wir schweren Herzens wieder aufbrechen mussten. Der Abschied fiel ihr sichtlich schwer, aber für uns war es auch nicht gerade einfach.

Gallina (Russland)

Gallina

Schließlich hatte sie uns doch adoptiert…

Wir kamen gut voran, die Piste war in gutem Zustand. Aber hin und wieder dann doch wieder so eine schiefe und statisch bedenkliche Brücke … aber was war das?!! … es stank fürchterlich nach Kupplung – wir trauten unseren Augen nicht. Zwei lange „Normalo-Trucks“, schwer beladen, der eine mit einem 40´ Container, quälten sich durch den Fluss.

schmerzfreie Trucker (Russland)

schmerzfreie Trucker

Mit offenem Mund beobachteten wir das Treiben. Wir konnten es einfach nicht glauben und mussten loslachen. Die Russen waren zwar völlig durchgeschwitzt fanden die ganze Aktion aber offenbar auch recht lustig und der eine Meinte immer nur: „Sibiria extrem!“ , tja, im wahrsten Sinne des Wortes … krassss, man glaubt es ja kaum, aber Dinge gibt’s …

Die Piste wurde alsbald wieder schlecht. Übersät von ausgetrockneten Wasserlöchern wurde die ganze Angelegenheit zu einer Schaukelei, sodass wir nach 4 Stunden fast seekrank wurden. Mindestens ein Rad war immer in einem Loch, wir kamen nur sehr langsam voran.

Dann kam mal wieder eine Abwechslung in Form einer eingestürzten Brücke, die aber trotzdem befahrbar war.

Kurz nach Yanchukan, ein Kaff, welches in der Karte zwar eingezeichnet ist, aber tatsächlich nur eine Holzfällerlager war, trafen wir Hannes und Edwin aus Österreich mit ihren KTM`s.

Sie hatten das Gleiche vor wie wir, nur eben in die andere Richtung und dann weiter nach Magadan.

zusammengeklappt, aber fahrbar (Russland)

zusammengeklappt, aber fahrbar

Edwin und Johannes auf ihren KTMs (Russland)

Edwin und Johannes auf ihren KTMs

junge Russen auf alten Mopeds (Russland)

junge Russen auf alten Mopeds

Klar verbrachten wir den Abend gemeinsam. Schließlich gab es was zu erzählen. Während dieser Zeit bekamen wir noch einfach so geräucherte Fische geschenkt – echt lässig. Dann wurden wir von ein paar Jugendlichen auf zwei ollen Motorrädern (Modell Dnepr und Ural) besucht. Das die Kisten überhaupt noch fuhren grenzte an ein Wunder.

Sie feierten den 21. Geburtstag ihres Freundes und dementsprechend waren sie auch drauf.

Irgendwann fuhren sie dann völlig besoffen von dannen, nicht ohne auf den ersten Metern mit ihren Kisten zu stürzen. Keine Ahnung wie die nach Hause gekommen sind…

Ab jetzt wurde die Strecke zunehmend wieder besser, bis es schließlich über Sand ging.

Von Tynda bis Novo Uoyan waren es 1270km,

Novaya Uoyan (Russland)

Novaya Uoyan

davon nur ganz kurze Stücke in zwei, vielleicht drei Ortschaften Asphalt, 220 Brücken, von denen mindestens 70% statisch bedenklich, verfault, kaputt oder zusammengeklappt waren. 20% komplett zusammengestürzt bzw. weggewaschen – also unpassierbar und der verschwindend geringe Rest einigermaßen normal bzw. tatsächlich zwei Betonbrücken.

Wie üblich tankten wir in Novo Uoyan voll, füllten die Vorräte auf und fuhren ein kleines Stück zurück um nach Kumora zu gelangen. Dies sollte Teil 2 des Offroad-Trips werden. Es war die „Abkürzung“ nach Ulan Ude am Ostufer des Baikalsees. Wir wussten, dass es eine „Hardcore“ Strecke ist, wollten uns dennoch persönlich davon überzeugen. Zumal uns der Weg über Bratsk und Irkutsk ca. 2000 Kilometer kosten würde.

Ab Kumora wurde es das erste Mal „lustig“. Wohl ein KAMAZ hat zwei tiefe Furchen in den Schlamm gegraben. Überall waren frische Bären und Elchspuren.

Bärenspuren (Russland)

Bärenspuren

Aber zu Gesicht haben wir keinen bekommen.

Diese tiefen Furchen sahen zwar schwierig zu befahren aus, waren aber leichter zu bewältigen als angenommen. Doch es wurde immer steiniger und steiler. Jede Streckenprüfung war mit dem Angriff tausender aggressiver Bremsen verbunden. Die Steine wurden immer größer. Das Wegräumen selbiger wurde immer öfter notwendig. Wir mussten uns jetzt entscheiden, ob wir Luft aufpumpen und einige Zentimeter Bodenhöhe gewinnen oder besser mit dem niedrigen Druck weiterfahren und mehr Grip haben. Es polterte aber so oft am Unterbau, dass Claus aufpumpte. Derweil zog Gunter mal los um sich die weitere Strecke anzuschauen…

Hmmm, Gunter war alles andere als zuversichtlich. Die gemachten Fotos überzeugten Claus nicht von der Schwierigkeit. Das ist auf Fotos immer so. Felsen erscheinen kleiner und Steilheit ist darauf ebenso wenig erkennbar.

etwas holprige Strasse (Russland)

etwas holprige Strasse

Also gingen wir noch mal gemeinsam los. Dabei mussten wir einsehen, dass es echt keinen Zweck hat. Es ist zwar möglich, aber nur unter Dauereinsatz der Seilwinde und ständigen „Wegebau“. Ein leichteres und noch geländegängigeres Fahrzeug wäre auch von Vorteil gewesen. Aber in anbetracht dessen, das wir alleine irgendwo in der Pampa waren, unsere Karre 3,5 t wiegt (schließlich schleppen wir  den gesamten Hausrat und eine Werkstatt mit rum), wir nicht wussten wie lange das dann noch so weiter geht und unsere Reise hier ja kein jähes Ende nehmen soll. Selbst ein kleiner Defekt hätte unter Umständen einen riesigen Aufriss bedeuten können. Neee, es war zuuu riskant. Die Strecke war einfach zu krass und die Steine, nee besser; Felsbrocken einfach zu groß… wir drehten um.

felsig (Russland)

felsig

Der Weg zurück war anstrengend genug. Dafür wurden wir mit einem herrlichen Pennplatz am See mit Bergpanorama belohnt.

bei Kumora (Russland)

bei Kumora

Die Gewissheit (mit eigenen Augen gesehen), dass es für uns eigentlich unmöglich ist und die in der Ferne röhrenden Elche ließen uns dann doch einigermaßen gut pennen…

So fuhren wir zurück zur BAM und folgten selbiger bis zum Nordufer des Baikalsees.

 

 

Idyll (Russland)

Idyll

Pfeil rechts weiter zum Baikalsee

 

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